Licht aus und Augen zu.
Streiche langsam, ganz langsam über die verrückten, sinnlich-sinnlosen Rückenflossen dieser Ikone der 50er Jahre, die so trennscharf durch die haptische Wahrnehmung pflügen wie das Frontdesign einer American‘s Cup Yacht durch Blauwasser.
Jetzt wieder Augen auf.
Und die Bilder von Manfred Rieker sehen. Das ist es. Die Imagination muss hier nicht künstlich die Wirklichkeit durch verbales Pathos überbauen.
Sie reproduziert Realität.
Die Objekte sind völlig analog mit einer Sinar Großbildkamera aufgenommen, ohne Photoshop Nachbearbeitung oder sonstigem digitalen Botox. Allerdings hat sich dieser – nennen wir ihn nicht Lichtkünstler, sondern singulärer Ästhet des Lichts – seiner Passion doch so bedingungslos hingegeben, dass die real fotografierten Automobile auf seinen Bildern wie überirdisch ästhetische Objekte aus einer anderen Welt wirken.
Die Lichtführung wie mit dem Eyeliner gezogen, die Schatten wie im Full Metal Shadow Look interpretiert, die Konturen re-modelliert, das Babyrosa des Eldorados zärtlich weich betont wie ein Beauty Artist von YSL Seine Bilder sind großartige ästhetische Lichtblicke und magische Blickfänge.
Auch das ist hohe Kunst. hjs